verloren - gewonnen - unentschieden
SV Chemie Guben - SG Schöneiche 28:28 (14:10)

Beide Mannschaften boten den zahlreichen Zuschauern einen packenden Handballkrimi. Nach neununddreißig Spielminuten schien die Partie für die SGS, beim Spielstand von 19:14, fast schon verloren. Dann platzte jedoch der Knoten und man bekam immer mehr Zugriff auf das Spielgeschehen. Nach dem Ausgleich (24:24), in Spielminute zweiundfünfzig, folgte die stärkste Phase im Spiel der SGS. Beim Stand von 25:28 hatte man Guben am Rande der Niederlage, musste aber zwei Sekunden vor dem Abpfiff doch noch den bitteren Ausgleich zum 28:28 hinnehmen.
Erfolgreichste Torschützen waren, in dieser aufreibenden Auseinandersetzung, Enrico Raasch und Matthias Große mit je sechs Erfolgen.


In letzter Sekunde den Sieg verschenkt
SV Chemie Guben - SG Schöneiche 28:28 (14:10)
13.04.2019 - von Enrico Raasch / Fotos: Anne Richter

Am Samstag machten sich die Männer der SG Schöneiche auf den Weg in die Grenzstadt Guben. Im Schlepptau eine Reisebus voll Fans, die für eine großartige Stimmung auf der Tribüne sorgten und die Mannschaft immer wieder nach vorne peitschen. Von der gesamten Mannschaft vielen Dank für die fantastische Unterstützung. Was ihr da abgeliefert habt, war der absolute Wahnsinn.
Zum Spiel:
Beide Mannschaften begannen nervös, wobei die Gastgeber den besseren Start hinlegten und nach 5 Minuten mit 5:2 führten. Schöneiche fing sich in der Deckung, konnte trotz zwischenzeitlicher Unterzahl und einem verworfenen 7-Meter in der 13. Minute durch Henning Krüger zum 5:5 ausgleichen. Danach ließ man im Angriff zu viele Chancen liegen, was die Grenzstädter nutzten, um sich etwas abzusetzen (25. Minute 12:9). Der nächste verworfene Strafwurf und eine unberechtigte Zeitstrafe für die Gäste nutzten die Gastgeber, um mit 14:10 in die Halbzeitpause zu gehen.
Entsprechend bedient war Trainer Gunnar Eggen, die Ansprache in der Kabine fiel ziemlich laut aus. Die SG kam aber hellwach aus der Kabine und war gewillt, das Spiel zu drehen. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und so lief die SG bis zur 40. Minute einem 4-Tore-Rückstand hinterher. Eine Überzahl nutzte man effektiv und kam so nach 43 Minuten zum 20:19 Anschluss durch Matthias Große. Bei Minute 48 gelang Steven Werner vom Punkt der Ausgleich (23:23). Als in der 51. Minute Enrico Raasch zur ersten Führung traf, explodierte Stimmung der mitgereisten Fans, was sich auf die Körpersprache der Mannschaft übertrug.
Es kam dann zu einigen unglücklichen Entscheidungen der Schiedsrichter. Wenn dem Kreisläufer das Trikot vom Hals bis zum Bauchnabel aufgerissen wird, kann man einen Pfiff erwarten und wenn von hinten im Konter eingriffen wird, ist eine Rote Karte fällig - da gibt es keine zwei Meinungen. Trotzdem gelang es der SG bis zur 58. Minute mit 25:28 in Führung zu gehen. Eine Minute vor Schluss warf Guben ein Ball übers Schöneicher Tor - das müsste doch reichen... noch 60 Sekunden und 3 Tore vor. Guben stellte auf offensive Deckung um und was dann in den Köpfen einiger Schöneicher Spieler vorgegangen sein muss, ist schwer nachzuvollziehen. Nach einem überhasteten aufgezogenen Angriff warf Matthias Große völlig unnötig den Gubener Torhüter an. 50 Sekunden vor Spielende stand es durch einen schnell vorgetragenen Angriff der Gubener 26:28. Anstatt die Zeit locker runter zu spielen, wollte man mit dem Kopf durch die Wand. Guben kam wieder in Ballbesitz und kam 59:39 zum 27:28. Wieder Anwurf, wieder stürmte man kopflos nach vorne, verlor den Ball und Guben erzielte 2 Sekunden vor der Sirene den vom heimischen Publikum gefeierten Ausgleich.
Direkt nach dem Spiel sah man jedem einzelnen Spieler der SG die Enttäuschung an, einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben zu haben. Man hat gegen spielstarke Gubener eine sensationelle Leistung abgeliefert und wieder einmal gezeigt, dass man in der Verbandsliga bestehen kann. Direkt nach dem Spiel, sicherlich auf Grund der 3 Tore Führung eine Minute vor Schluss, ist das Unentschieden nicht schön, aber vor dem Spiel hätte jeder den Punkt unterschrieben. Wenn man ganz ehrlich ist, ist das Unentschieden mit 28:28 ein gerechtes Ergebnis. Auch wenn es für die Schöneicher Seele ein Enttäuschendes ist.
SGS: Haubold, Schiffmann, C. Große, Raasch (6), S. Werner (3), M. Große (6), Eggen, Ehmke (5), Krüger (3), Gensichen (1), Pa. Werner (4)